Montag, 2. November 2009

gut angekommen ...

Hola Amigos!
Also wir sind tatsächlich mit Verspätung gut gelaunt in Riberalta gelandet und wurden ganz arg herzlich hier aufgenommen. Es gab ganz viele verschiedene "Begrüßungsüberraschungen" und das Klima hat uns direkt zum "Wohlfühlen" eingeladen. In den ersten Tagen wurden wir dann von verschiedenen Familien zum Mittag- bzw. Abendessen eingeladen, um uns besser kennenzulernen und den Anfang zu erleichtern, bis wir uns ein wenig eingerichtet haben. Wir freuen uns sehr darüber und genießen die Gemeinschaft mit mehr oder weniger "Gleichsprachigen".

Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch, jeden zweiten Tag hat es bisher ziemlich geregnet - und die Wäsche hat bereits einen recht "muffigen" Geruch. Außer uns bewohnen dieses Haus noch unendlich viele Kriech- und Krabbeltiere - die wir vermutlich nie alle kennenlernen können, weil einige sich nur nachts zeigen. Regelmäßigen Besuch bekommen wir aber von Fröschen, Gekos, Ameisen in ganz unterschiedlichen Größen und natürlich Käfer, Mücken und Moskitos.
Die Kinder sind sehr begeistert und rennen quasi den ganzen Tag übers Gelände, haben viele neue Freunde gefunden, die ihnen die interessantesten Früchte erklären und sind gar nicht zu bremsen.
Am zweiten Tag hier mussten wir dann mal sicherheitshalber eine Lektion zum Thema Schlangen und Spinnen durchnehmen, da in einer Bananenstaude vor unserem Haus uns eine Schlange ganz geduldig wartete. Eine kleine Tarantel wohnt bereits bei unserem völlig begeisterten Jonatan in einem tupperähnlichen Mini - Plastik - Terrarium.
Wir würden Euch so gerne Fotos mit einstellen von hier, aber über die Modemverbindung geht alles so langsam, dass wir noch nicht wissen, wie wir das machen können - vielleicht können wir sie irgendwann nachreichen. Überhaupt ist die Internet - Verbindung wirklich sehr schlecht, aber immerhin können wir seit heute wieder e -mails empfangen! :-)

Die Stadt Riberalta ist tropisch, relativ staubig und viel größer, als wir es uns vorgestellt haben. Man bekommt hier eigentlich soweit alles, was man zum Leben braucht - klar, abhängig von den Bedürfnissen - aber das ist schonmal mehr, als wir erwartet hätten! Außerhalb vom "Zentrum" bemerkt man doch sehr die Armut: viele bewohnen nur armselige Bretterbuden oder wohnen zum Teil auch nur unter Planen. Fast sind hier mit Motorrädern unterwegs, was für einen angenehmen Fahrtwind sorgt - selbst die Taxis sind Motorräder, auf die man sich dann hinter den Fahrer klemmt (auch mit mehreren Personen).

Für die Kinder beginnt am Dienstag die Schule, was ihnen sicherlich gut tun wird. Heute ist hier in Bolivien der Feiertag für die Toten. Alle, die in den letzten drei Jahren gestorben sind, bekommen "Essensgaben" hingestellt oder gebracht um zu signalisieren, dass man sie nicht vergessen hat. Man beobachtet, wie das Essen in sich zusammenfällt und geht davon aus, dass die Toten kamen und etwas davon gegessen haben... Man möchte die Toten "gut stimmen", damit sie einen nicht quälen oder belästigen werden. Wurde der Tote ordnungsgemäß bedacht, so hat er nach drei Jahren dann zu seiner Ruhe gefunden - oder verschwindet im Nichts (das ist so in Kurzfassung die Erläuterung meiner Sprachlehrerin zu diesem Thema). Es gibt viele interessante Sichtweisen und Erklärungen für so viele Dinge hier ... Wie gut, dass wir wissen - und auch weitergeben dürfen - dass es ein ewiges Leben gibt und dass Gott Verheißungen und Erlösung für uns Menschen hat.
Jesus sagte: "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist; und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit."

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Weiterreise

So nun ist es soweit. Heute früh geht - wenn er nicht die landestyspische Verspätung hat - unser Flug weiter nach Riberalta, wo wir die nächsten Monate während der Regenzeit verbringen werden. In dieser Zeit finden dort die Bibelkurse für die Familien aus verschiedenen Stammesgruppen statt. Und wir sind sehr gespannt, was uns dort erwarten wird. Laut den Aussagen der anderen Europäer auf jeden Fall nicht unbedingt eine gute Internetverbindung, sehr viele Stechmücken, ein paar kleinere Geschäfte und sehr viel Hitze! --- na, dann kann es ja nur noch besser weden oder ?
Nein, wir sind wirklich sehr dankbar für das, was wir hier alles über Kultur, Lebensverständnis, Sprache,... lernen durften und das wir dort mitarbeiten und helfen dürfen, wo Bedarf besteht. Wir haben sehr viel Freude und Anteil daran, wie Gott in einzelnen Leben hier wirkt und wirklich auf wunderbare Weise oft eingreift - und neues Leben durch Vergebung entsteht - das ist es ganz sicherlich wert, gestochen zu werden :-) ?!
Unsere Kinder sind schon sehr aufgeregt und freuen sich besonders, weil gerade Mango - Ernte angesagt ist. Auch haben sie dort wieder die Möglichkeit, mit anderen Kindern gemeinsam eine Schule zu besuchen, was ihnen sicherlich sehr gut tun wird.
An der rechten Seite des Blogs in der Diaschau seht Ihr ja immer wieder ein paar Bilder von der Station in Riberalta, hier fügen wir Euch noch ein Foto von unserer zukünftigen Unterkunft hinzu.
Wir hoffen, dass wir weiterhin so gut mit Euch in Kontakt bleiben können und freuen uns echt über jede email, die uns erreicht (sie sollte nur nach Möglichkeit ziemlich wenige KB´s haben ;-) )! Bis zum nächsten Post seid erst mal alle ganz herzlich gegrüßt und dem Segen Gottes anbefohlen!

Samstag, 10. Oktober 2009

Update

Nach unserem kurzen Dschungelabstecher, hat der Alltag uns wieder...
Walter ist sehr dankbar, dass er eine neue Sprachlehrerin gefunden hat, die auch die Gabe besitzt, ein paar lebenspraktische Vokabeln zu vermitteln. Sie ist 66 Jahre alt und hat in ihrem Leben nichts anderes gemacht, als anderen Menschen die Sprache zu vermitteln.
Silke liegt seit ein paar Tagen mit hohem Fieber im Bett. Heute waren wir im Krankenhaus und durften glücklicherweise feststellen, dass es inzwischen wieder Medikamente gegen die Schweinegrippe gibt. Sie ist sehr schlapp, das Fieber hält weiter an - so sind wir sehr dankbar, wenn Ihr uns da im Gebet begleitet.

Mittwoch, 30. September 2009

Familienzuwachs


Na, das es irgendwann wohl vielleicht nochmal sein könnte, das war ja durchaus möglich. Nun ging es allerdings schneller als geplant :-) und wir werden nun Rosa mit uns nach Riberalta mitnehmen. Alles hat sich ganz wunderbar gefügt und am letzten Wochenende hatten wir Besuch von Rosas Eltern hier, um alles Notwendige zu besprechen. Auch darin und bei den Wünschen von ihrem Onkel / ihrer Tante konnten wir erleben, wie Gott die Fäden in der Hand hält und das alles sehr gut "vorbereitet" hat. So sind wir sehr gespannt, was ER vor hat und wie wir Ihm darin dienen dürfen. Wir haben Rosa sehr gern und hoffen, dass sie viele neue Eindrücke und vor allem eine hoffnungsvollerer Lebensperspektive gewinnen und mit ihrem Leben IHM die Ehre geben kann.

Dienstag, 29. September 2009

kleiner Abstecher in den Dschungel ...

Wir hatten die besondere Gelegenheit an diesem Wochenende einen Abstecher über die Berge, durch die Yungas in den noch zum Departemento Cochabamba zählenden Urwald von Chapare zu machen - und das Ganze für unglaublich günstige 1,50 Euro Fahrtkosten pro Person ;-).
Hier so mitten im "Herz" von Bolivien gibt es tolle Naturreservate die man entweder selbst erkunden kann oder durch einen fachkundigen Führer begleitet und angeleitet wird. Für unsere Kinder war es nach monatelangem "Ruhe halten" in der Stadt quasi wie Weihnachten, als sie nun endlich mal den Urwald erkunden durften!

Freitag, 11. September 2009

Sopa de maní - Erdnussuppe, mmhh rico!

Heute mal zur Abwechslung was Leckeres:-), wir dachten, Ihr würdet vielleicht gern mal auf den Geschmack kommen und auch gern mal probieren, womit wir hier verwöhnt werden : Sopa de maní

Also manche Zutaten muss man vielleicht ein wenig abwandeln, aber dafür habt Ihr ja eine Fülle von Möglichkeiten bei Aldi, Edeka und Co...

ihr braucht: 1 -2 Knoblauchzehen, 2 große Zwiebeln, rote Peperoni - sehr klein schneiden und mit gemahlenem Kreuzkümmel (? -wirkt auf mich eher wie ein Curry - Gemisch) und Pfeffer in Öl anbraten - anschließend mit 3-4 Liter Wasser auffüllen

je nach Wunsch ein Hühnchen darin kochen - oder einfach nur Gemüse - bzw. Hühnerbrühepulver dafür verwenden

ca. 500 g frische Erdnüsse (also vermutlich müsst Ihr hier auf eine Dose zurückgreifen) waschen und mit etwas Wasser mixen / fein pürieren, anschließend die Masse über der Suppe fein sieben
möglich sind auch ein paar sehr mehlig kochende Kartoffeln in der Suppe (die man hinterher nicht mehr sieht, aber es dickt halt schön an), ein paar Erbsen, oder sehr fein geriebene Karotten und grüne Paprika, etwas Schnittlauch oder Petersilie,...

zum Schluß noch mit Salz abschmecken und vor dem Servieren noch ein paar Pommes (selbstgemachte hauchdünne Streifen) fritieren und über die Suppe streuen

Fertig - und wirklich schnell und einfach hergestellt - und lecker!

[hier auf dem Foto fehlen allerdings die hübschen Pommesstreifen, musste schnell gehen ... :-)]

Montag, 7. September 2009

einfach mal so zwischendurch...


Also hier mal nur auf die Schnelle: unseren Kindern geht es inzwischen wieder recht gut. Das Fieber hat aufgehört und sie fühlen sich schon wieder sehr viel besser!

Freitag, 4. September 2009

die schweinegrippe ....


Tja, hat sie uns nun erwischt oder nicht - das ist hier die Frage ... Jedenfalls hat "was auch immer für eine Grippe" uns in dieser Woche ziemlich lahmgelegt.
Nachdem am Sonntag nach dem Gottesdienst - Besuch Josia noch nicht einmal mehr Lust hatte über den wöchentlichen Tiermarkt zu laufen, kam uns das schon sehr verdächtig vor (hatten wir schon einmal erwähnt, dass er eigentlich am liebsten jedes hier lebende Tier zu seinem Gefährten machen möchte?). Mittags war Josia dann ziemlich rot und hatte hohes Fieber.
Einen Tag drauf fing Joelin in der Nacht an zu fiebern und als wir dann am Dienstag in die Stadt zum Arzt wollten, war der ganze Verkehr lahmgelegt und die Einheimischen sagten, es wäre grad gefährlich... Für diesen Moment brauchten wir dann auch kein weiteres Abenteuer mit 2 kranken Kindern. So haben wir sie einfach mit unserer "guten deutschen Medizin" ;-) dank Katharina (!) gepflegt.
Am Donnerstag wollten wir dann doch mal auf Nr. Sicher gehen, da beide Kinder immernoch fieberten - inzwischen kam ein trockener Husten, Heiserkeit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen bei den Kindern dazu.
Um den Aufwand etwas geringer zu halten, habe ich mich dann mit Josia allein auf den Weg zu einer Ärztin gemacht. Diese war sich unsicher und verwies uns auf ein Krankenhaus, da man dort auch das zur Behandlung entsprechende Medikament habe.
Im Krankenhaus eingetroffen wurden wir dann kreuz und quer geschickt, bis mir schon die Tränen nahe waren. Es gibt dann doch irgendwie schon Mal so verzweifelte Momente: ich verstand nicht, was sie dort von mir wollten und sie verstanden mich nicht - hatte mich ja auch noch überhaupt nicht mit irgendwelchem medizinischen spanischen Vokabular auseinandergesetzt, was mir aber natürlich auch erst in dem Moment auffiel...
Ziemlich blank fanden wir dann den hintersten Gang in einem Seitengebäude, der extra für die "Schweinegrippe" reserviert war. Und das für mich absolut Erstaunliche: in der Mitte am Ende des Ganges stand meine Sprachlehrerin! In so einer großen Stadt, zu einer Uhrzeit, wo sie eigentlich Unterricht gibt! Das ich da dann nicht in Freudentränen ausgebrochen bin lag wohl auch nur an der Erschöpfung - und weil ich Josia keinen Grund zur Beunruhigung geben wollte - wobei er mehr den Eindruck machte, dass alleswie in einem Traum an ihm vorbeizog.
Gladys (die Sprachlehrerin) arbeitet nebenbei noch in einem Kinderheim und dort hat es alle 35 Kinder erwischt! Durch ihre Hilfe konnte ich dann auch noch ein Kärtchen für Josia anfertigen lassen, damit er überhaupt untersucht werden konnte, zumindest in der Theorie...
Nach etwa 2 Stunden in einem Flur wurden wir dann ins Untersuchungszimmer hereingerufen um mitgeteilt zu bekommen, dass es hier in Cochabamba keine Medikamente (mehr?) gäbe und sie deshalb auch nicht untersuchen würden. Ich solle den Kindern weiter Ibuprofen - Saft verabreichen und falls es schlimmer würde nochmal kommen (???). Als Aufmunterung bekam Josia dann noch einen hübschen Aufkleber " wie vermeide ich eine Grippe -Ansteckung" geschenkt :-) und dann haben wir zugesehen, dass wir diesen "bereichernden Ort" schnell verlassen konnten.
G. war übrigens außer sich und sehr gefrustet, wie das denn sein kann, dass keine echte Prävention getroffen wird und es auch keine Behandlung gibt (d.h.laut Presse natürlich schon).
Also ich muss zugeben, dass ich zunächst auch enttäuscht war und zwischenzeitig auch beängstigt, da wir ja eigentlich gar nichts weiter über diese Grippe wissen (außer dem großem Medienrummel). Aber nach unserem Verständnis ist es eben auch "nur" eine Grippe und unsere Kinder sind recht stabil und fit, so dass sie da eigentlich gut durchkommen dürften. Und ich weiß auch nicht, ob ich unter den Bedingungen Medizin hätte annehmen wollen bei dem Wissen, dass viele andere hier mit geschwächtem Immunsystem sie sicherlich viel nötiger hätten...
Auf der Heimfahrt kamen wir an einer katholischen Kirche vorbei, an der wie ein großer Werbebanner ein Gemälde mit folgendem Bibeltext hing: Siehe, ich bin bei Euch bis an die Enden der Erde. Matth. 28, 15 !!! Danke Jesus, dass wir uns darauf verlassen können! Danke, dass Du alles in Deiner Hand hälst und wir wissen dürfen, dass uns alle Dinge zum Guten mitwirken werden - wie auch immer das aussehen mag -, weil wir Dich lieben!

Dienstag, 25. August 2009

Konflikte ...

Die Zeit vergeht so schnell und es ist immer wieder so viel los ! Die Lage im Haus hat sich inzwischen besonders zugespitzt und immer mehr Nöte und Probleme der Familie, bei der wir wohnen, kommen zum Vorschein. Heute wurde das Mädchen schon wieder geschlagen, unsere Gastgeberin war sehr wütend. Bei aller "Kulturvorbereitung" und allem "Beobachterstadium" konnte ich das nicht länger ertragen und bin dazwischen gesprungen - was für uns als "Gäste" natürlich auch nicht besonders prickelnd ist. Wir stehen im Spannungsfeld zwischen "helfen" und "nicht einmischen". So sehen wir hier einfach viel Unzufriedenheit, Enttäuschung und Bitterkeit - was sich dann fast täglich als Wut entläd. Danke, wenn Ihr mit daran denkt! Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe. Hebr.4,16

Donnerstag, 13. August 2009

ein paar Bilder...

Hier einfach mal wieder ein paar Begegnungen und Fotos aus unserem Alltag hier ...

Monduntergang über den Anden


ein Samstagausflug in den Nationalpark Tunari (oberhalb von Cochabamba)

Diese hier warten auf das Mittagessen ... :-(

am Laguna Alalay wohnen mit "Seeblick" ...
der "eingesperrte Opa"
fast wie ein guter Freund aus der Heimat ... :-), die Kinder freuten sich riesig über die Begengnung mit "Bayo2" (in dieser Straße hier wohnen wir übrigens)
ein nächtlicher Überfall: Sofea hat sich reingeschlichen und Joelin aus ihrem Bett gescheucht ...
alle sind müde und hängen beim "Binene Maja gucken" ab - Josia war ganz begeistert: "Mama, der ist ja in deustch, wie hast Du das denn hingekriegt?"
ein Maisgetränk ... schmeckt interessant :-)

unser Freund (Sohn einer der Empleadas hier im Haus) der kleine Michelangelo ...
Jonatans Lieblingsperspektiven ... dabei hat er festgestellt: Pflanzen ohne Stacheln lassen sich besser aus der Nähe fotografieren!
ein jeder trage ... mal sein Schwesterlein, dann hat er was zu tragen!
im Kindergarten ist Joelin voll ausgelassen und glücklich - auch wenn ihre Welt schon mal Kopf steht!
Walter in der Sprachschulsitzung ... da gibt´s immer viel zu lachen ;-)
der "Rio Rocha" in Cochabamba -z.Zt. wohl eher in Winterdürre ;-)

Mittwoch, 12. August 2009

Absprachen und ihre Wirklichkeit ...

Was uns z.Zt. immer wieder beschäftigt sind die hier getroffenen Absprachen und ihre (Nicht-)umsetzung... Immer wieder stehen wir neu vor der Herausvorderung, alle Erwartungen einfach in Gottes Hände abzugeben...

So werden wir z.B. regelmäßig gefragt, was den Kindern schmeckt und was wir vielleicht kochen könnten und - nichts geschieht. :-) Naja, darüber kommen wir noch recht gut hinweg, denn inzwischen haben wir ja für die "Notfallvorräte" gesorgt, falls es mal ganz schief gehen sollte - doch das meiste schmeckt ihen ganz gut, nur mit den Unmengen an Fleisch sind wir bisweilen etwas überfordert :-).

Genauso haben wir bestimmt schon mit sechs verschiedenen Taxifahrern vereinbart, ob sie nicht regelmäßig kommen könnten, um mit uns die Strecke zum Kindergarten und zur Schule zurückzulegen ... und wenn es dann gut ging haben wir einen von ihnen ein zweites Mal gesehen ... :-)

Schwieriger wird es bei den Dingen, die wir hier im Haus erleben und beobachten, die mehr die Beziehung der Menschen untereinander betrifft. Es wird genau besprochen, wie etwas ablaufen soll - und innerhalb von 1 Stunde sieht alles ganz anders aus. Darunter hat besonders die Hausangestellte, die Nichte unserer Gasteltern, sehr zu leiden. Das versetzt dann auch uns sehr in Spannungen: ist dieses Verhalten hier in Bolivien normal, fehlt uns noch ein Detail zum Verständnis,... ? Darf man andere Menschen so ausnutzen, sind Lügen und Verleumdungen hier Standart, ist es ok seine Familienmitglieder mies zu behandeln,... ? Wir beten, wünschen uns, ganz friedlich und konfliktfrei hier zu wohnen und einfach uns ganz auf´s Sprachelernen zu konzentrieren - können aber dann auch in gewissen Momenten nicht mehr schweigen. So wird sich am Abend dann intensiv entschuldigt, um am nächsten Morgen in der selben Art und Weise fortzufahren ... Da das ziemlich häufig der Fall ist sind wir diesbezüglich einfach auch etwas ratlos...
Bitte betet da in dieser Situation für uns, dass sich etwas Grundlegendes verändern kann und die gestörte Beziehung der Tante zu ihrer Nichte wieder heilt!

Freitag, 7. August 2009

Feiertag

Gestern herrschte in unserer Wohngegend ganz viel Stille - es war der Nationalfeiertag Boliviens. Etwa seit zwei Wochen sah man schon an sämtlichen Ecken kleine Verkaufswagen mit vielerlei Kleinigkeiten (zusätzlich zu den Fähnchen in allen wünschenswerten Größen), die größeren Gebäude waren mit Bannern oder Fahnen geschmückt und auch im Kindergarten wurden große Vorbereitungen getroffen, diesen Tag gebührend anzugehen.

Es fanden wohl in der Innenstadt Festumzüge statt - doch wir konnten uns nicht so wirklich dazu durchringen, mit dabei zu sein, zumal wir ja auch als Familie ziemlich "auffallen" und uns farblich und "größentechnisch" etwas von der Bevölkerung abheben. :-) So hatten wir eher einen ruhigen Gebetstag und Wasserplanschtag im Haus unserer Gastfamilie.
Interessant fanden wir dann aber am Nachmittag besonders den Wetterumschwung, plötzlich fing es an zu stürmen und wie bei einem Sandsturm die Erde aufzuwirbeln. Schließlich kamen dicke Wolken und anschließend ein bereinigender Regen - mit einem sehr großen, wunderschönen Regenbogen über Cochabamba. Dieses "Naturschauspiel" - gerade an diesem Tag - hat uns dann doch sehr angesprochen und unsere Herzen berührt...














Hier auch noch ein paar Bilder von der
großen Nationaltag - Feier im Kindergarten mit dem Thema "Bolivia para Christo" !!! :-) AMEN .

Montag, 3. August 2009

Kindergarten und mehr ...





Den Kindern gefällt es im Kindergarten hier sehr gut. Nach ein paar Probetagen haben sie sich entschieden, weiter hin zu gehen. Sogar Jonatan hat noch außnahmsweise einen Platz bekommen und er genießt es sehr. Er ist mit Josia gemeinsam in der Gruppe der Ältesten. Hier können die meisten schon schreiben, schon viele englische Vokabeln sprechen und haben am Tag mindestens 1 1/2 Stunden "richtigen Unterricht". Auch musikalische Früherziehung (in Form von viel Gesang und Bewegung) gehört täglich zum Programm - alles etwas straffer als unsere Kinder es gewohnt sind, aber es macht ihnen viel Spaß! Sogar in Joelins "Klasse" können die Kinder schon recht viel. Erst nach der Essenspause (ca. 10.30 - 11.00 Uhr) findet so etwas wie "Freispiel" statt. Dann haben alle Kinder die Möglichkeit, sich in kleinen Fahrzeugen über den Hof zu tummeln, auf einem großen Trampolin zu springen, im Sandkasten zu wühlen, mit Wasser zu matschen u.v.m.





Für mich ist das nun auch ein "freier Vormittag", so dass ich nun auch endlich die Sprachschule besuchen kann. Glücklicherweise hat zuhause Carola mich so gut vorbereitet, dass ich hier auch gleich mal mit "Vergangenheitsformen" und "Zukunftsformen" durchstarten kann - das hat uns bisher schon oft im Gespräch gefehlt. Überhaupt fehlen uns so viele Worte... am liebsten würde ich so richtig in die Sprache eintauchen. Wir haben so eine Sehnsucht, mehr von dem zu verstehen, was sie uns hier sagen möchten, mehr zu verstehen von dem, was wir hier beobachten...
Dann ist uns oft nicht klar, ob es sich einfach um ein sprachliches Defizit (oder Mißverständnis) handelt, ob es sich um eine kulturelle Differenz dreht, ... Wir sind Euch sehr, sehr dankbar, wenn Ihr das im Gebet mit bewegt! Tja, Sprache ist eben doch eine besonders wichtige Ausdrucksform...


Z.B. wie komme ich jetzt ans Ziel?

Montag, 27. Juli 2009

ein paar kleine Highlights ...

Ein ganz besonderes Highlight war für uns die Teilnahme an einer Jubiläumsfeier in einem Kinderheim am Stadtrand von Cochabamba. Die Kinder aus den einzelnen Wohngruppen haben mit verschiedenen Beiträgen den Tag gestaltet und unser Gastvater hat für die Kids eine kleine Andacht gehalten, ihnen Gottes Liebe etwas verdeutlicht und ihnen auch eine Geschichte von einem kleinen Jungen erzählt, durch dessen Gebet Gott seine eher scheußliche Lebenssituation (Armut, Alkohol, ...) wunderbar umgewandelt hat. Wir waren voller Freude dabei und durften dann auch dort mit den Gaben dienen, die uns mit auf den Weg gegeben habt. Es ist so schön, wenn die Freude, die Gott schenkt in Herzen einzieht, erneuert und neue Lebensperspekiven schafft! Damit Ihr etwas Anteil an dieser Freude und den Kindern habt fügen wir hier mal ein kleines Vidoe ein (hoffentlich funktioniert das auch, unsere Internetverbindung ist eher etwas schwach, doch wir sind so dankbar, dass wir nun seit etwa einer Woche überhaupt "regelmäßig" online gehen können!).

xxxxxxxxxxxxxxxxx es hat leider nicht funktioniert - hat jemand von Euch für mich einen Tipp, wie ich ein Video verkleinern kann ? xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


Cochabamba hat eine wunderschöne Landschaft um sich herum, herrliche Berge auf die es jetzt sogar ein wenig geschneit hat. Für uns, die wir Berge sehr mögen ist der Anlick jeden Tag eine besondere Freude.



An einem Samstag wollten wir mit Rosa, der Nichte unserer Gasteltern (sie ist auch gleichzeitig hier das "Mädchen für alles") einen Ausflug machen. Ungeschickter Weise sind wir in der falschen Zone der Cancha (des großen Marktes hier in CBB) ausgestiegen. Wir haben mit ihr über die vielen interessanten dort angebotenen Artikel gestaunt, kleine Hunde und Papageien bewundert, fasziniert vom Strassenleben (es wäre sehr viele Fotos wert gewesen, doch wohl eher risikoreich, die Kamera zu zücken) - und ohne es zu wissen in relativer "Gefahr" geschwebt. Mitten im Getümmel stoppte uns ein schwarz gekleideter "Wachmann" mit einem "Security - Men in Black - T-Shirt" :-), um uns mitzuteilen, dass "sie " (wer auch immer...) es schon längst auf Walter abgesehen hätten und wir schleunigst verschwinden sollten. Rosa stoppte dann ziemlich bestürzt das nächste Taxi und verriegelte alles, bis wir wieder auf "normalen Straßen" unterwegs waren. Dankbar für die Bewahrung und den seltsamen Wachmann haben wir uns dann dem eher touristisch attraktiven Wahrzeichen Cochabambas aufgemacht: dem Cristo de la Concordia. Hier ein paar Fotos vom Nachmittag...











Zwischendurch haben wir viel gemeinschaftliche Zeit mit den Hausewohnern hier. Walter besucht vormittags die Sprachschule und ich unterrichte unsere Jungs. Wenn das abgeschlossen ist habe ich etwas Zeit, um in der Küche mit den anderen Frauen zu kochen, abzuwaschen, "Haushaltsvokabeln" zu lernen... Vermutlich werden die Kinder aber in den nächsten Wochen hier einen Kindergarten besuchen, uns wurde da einer empfohlen, den wir heute besichtigen möchten. Näheres dazu also dann mal später...

Freitag, 24. Juli 2009

alles bleibt spannend ...


Wenn so ein Blog tatsächlich eine Tagebuchfunktion erfüllen sollte, dann wird es nun allerhöchste Zeit, Euch mal die ersten 3 Wochen ein wenig zusammenzufassen und einige Eindrücke mit Euch zu teilen...
Wir sind hier in Cochabamba bei einem etwas älteren Ehepaar untergekommen. Hier bewohnen wir zwei Zimmer (gemeinsam mit einer recht großen Ameisenfamilie :-)), nutzen ein Bad mit tröpfchenweise kaltem Wasser und dürfen die bolivianische Küche kennenlernen - sehr lecker!

Das Häuschen der Familie befindet sich etwas außerhalb vom Zentrum mit einer hübschen Aussicht über die Stadt.
Eine Fahrt ins Zentrum der Stadt mit dem Taxi dauert etwa 10 Minuten, mit dem Taxi - Truffi (eine Mischung aus Auto oder Bus, Lienenfahrzeug) etwa 30 Minuten.
An den Vormittagen findet Sprachschule für Walter und für unsere Kids der normale Schulunterricht statt. Am Nachmittag habe ich dann noch Zeit, die Sprache zu verbessern und zwischendurch entdecken wir mit den Kindern unser Umfeld. Es gibt vieles zu sehen (beim Fotografieren sind wir da doch eher etwas vorsichtiger) und es entstehen viele Fragen, deren (spanische) Antworten wir momentan auch noch nicht unbedingt verstehen.
Gerade für die Kinder ist die Armut und der Anblick von auf der Straße schlafenden Menschen herausfordernd. Auch die vielen fremden und manchmal etwas strengen Gerüche, die sehr warme Sonne und dünnere Luft waren gewöhnungsbedürftig. Z.Zt. ist hier Winter und alles sieht eher etwas trostlos und karg aus, doch es gibt auch wunderschöne Kakteen und die Parkanlagen in der Stadt sind sehr gepflegt und einladend.
Die Menschen wirken sehr betriebsam, wenn das auch für uns Europäer z.Z.t. manchmal eher ineffektiv wirkt. Um 30 cent zu sparen fährt man lieber 2 mal am Tag in die Stadt und braucht für den gesamten Einkauf dann 4 h - oder der "Gewinn" liegt in den sich daraus ergebenden Kommunikationsmöglichkeiten :-).

Am ungewöhnlchsten ist für uns hier momentan der Markt. Er ist unheimlich groß und vielseitig, straßenweise werden unterschiedliche Waren angeboten oder in großen Hallen gibt es alles querbeet. Verkauft wird überwiegend von Frauen und die sind manchmal mit all ihren Kindern damit beschäftigt, ihre Waren anzupreisen. Zwischen Ananas und Papaya schlummert dann das Baby. :-)

Mit unserer Gastfamilie können wir nur Castellano (Spanisch in S-Amerika) sprechen und beonders am Anfang waren wir dankbar für alles, was uns zuhause Carola an der VHS schon beigebracht hat. Außer uns kommen und gehen hier ständig Gäste, ein wirklich offenes Haus! Es lebt noch eine Familie + Schwester hier, wo die Frau hier zur Behandlung ihrer Brustkrebserkrankung in die Stadt gekommen ist. Leider reicht ihr Geld nicht unbedingt, um die Behandlung zu finanzieren...

Viele "Ungerechtigkeiten" (aus unserer momentanen Perspekitve) mit denen wir hier konfrontiert werden...das beschäftigt uns sehr, macht zuweilen auch sehr traurig und führt schließlich ins Gebet. Unser himmlischer Vater kennt alle Bedürfnisse seiner Kinder und Seine Liebe und Güte gilt allen gleich. Es ist beruhigend, dass wir uns auf IHN immer verlassen dürfen und wir sind sehr gespannt, wie er hier in den einzelnen Menschen wirkt und ihnen begegnet.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Unterwegs nach Cochabamba














Wir waren ganz positiv überrascht, dass die lange Reise mit den vielen Zwischenstopps (London, Sao Paulo und Asuncion) gar nicht so anstrengend wurde, wie zuvor befürchtet. Es gab viele schöne Erlebnisse, für unsere Kinder war Fliegen eine ganz neue Erfahrung. Jonatan meinte zwar, dass ihn die "Luft immer so am Ohr zupfe" :-), er genoss es aber trotzdem in vollen Zügen. Joelin freute sich ganz arg, weil es mitten im Sommer "soooo viel Schnee" unter uns zu sehen gab (besonders über Deutschland). Den letzten Flug von Paraguay nach Bolivien haben dann aber doch fast alle geschlafen... Spannend wurde es dann, als wir mit Englisch nicht mehr voran kamen, damit haben wir nicht gerechnet.

Auf den Fotos zu sehen: die Kinder bei der Sicherheitskontrolle in London (mussten einiges aufmachen wegen dem Spielzeug :-) ), das Flugzeug für die Ozeanüberquerung, in dem Flughafen Sao Paolo, Sao Paulo von oben (die Stadt scheint kein Ende zu haben!), in der TAM - Maschine durften wir Businessclass fliegen, Paragay, die Anden und schließlich die ersten Eindrücke von CBB, ein Begrüßungskomitee von Familie Josi und unserem Gastvater.