Dienstag, 25. August 2009

Konflikte ...

Die Zeit vergeht so schnell und es ist immer wieder so viel los ! Die Lage im Haus hat sich inzwischen besonders zugespitzt und immer mehr Nöte und Probleme der Familie, bei der wir wohnen, kommen zum Vorschein. Heute wurde das Mädchen schon wieder geschlagen, unsere Gastgeberin war sehr wütend. Bei aller "Kulturvorbereitung" und allem "Beobachterstadium" konnte ich das nicht länger ertragen und bin dazwischen gesprungen - was für uns als "Gäste" natürlich auch nicht besonders prickelnd ist. Wir stehen im Spannungsfeld zwischen "helfen" und "nicht einmischen". So sehen wir hier einfach viel Unzufriedenheit, Enttäuschung und Bitterkeit - was sich dann fast täglich als Wut entläd. Danke, wenn Ihr mit daran denkt! Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe. Hebr.4,16

Donnerstag, 13. August 2009

ein paar Bilder...

Hier einfach mal wieder ein paar Begegnungen und Fotos aus unserem Alltag hier ...

Monduntergang über den Anden


ein Samstagausflug in den Nationalpark Tunari (oberhalb von Cochabamba)

Diese hier warten auf das Mittagessen ... :-(

am Laguna Alalay wohnen mit "Seeblick" ...
der "eingesperrte Opa"
fast wie ein guter Freund aus der Heimat ... :-), die Kinder freuten sich riesig über die Begengnung mit "Bayo2" (in dieser Straße hier wohnen wir übrigens)
ein nächtlicher Überfall: Sofea hat sich reingeschlichen und Joelin aus ihrem Bett gescheucht ...
alle sind müde und hängen beim "Binene Maja gucken" ab - Josia war ganz begeistert: "Mama, der ist ja in deustch, wie hast Du das denn hingekriegt?"
ein Maisgetränk ... schmeckt interessant :-)

unser Freund (Sohn einer der Empleadas hier im Haus) der kleine Michelangelo ...
Jonatans Lieblingsperspektiven ... dabei hat er festgestellt: Pflanzen ohne Stacheln lassen sich besser aus der Nähe fotografieren!
ein jeder trage ... mal sein Schwesterlein, dann hat er was zu tragen!
im Kindergarten ist Joelin voll ausgelassen und glücklich - auch wenn ihre Welt schon mal Kopf steht!
Walter in der Sprachschulsitzung ... da gibt´s immer viel zu lachen ;-)
der "Rio Rocha" in Cochabamba -z.Zt. wohl eher in Winterdürre ;-)

Mittwoch, 12. August 2009

Absprachen und ihre Wirklichkeit ...

Was uns z.Zt. immer wieder beschäftigt sind die hier getroffenen Absprachen und ihre (Nicht-)umsetzung... Immer wieder stehen wir neu vor der Herausvorderung, alle Erwartungen einfach in Gottes Hände abzugeben...

So werden wir z.B. regelmäßig gefragt, was den Kindern schmeckt und was wir vielleicht kochen könnten und - nichts geschieht. :-) Naja, darüber kommen wir noch recht gut hinweg, denn inzwischen haben wir ja für die "Notfallvorräte" gesorgt, falls es mal ganz schief gehen sollte - doch das meiste schmeckt ihen ganz gut, nur mit den Unmengen an Fleisch sind wir bisweilen etwas überfordert :-).

Genauso haben wir bestimmt schon mit sechs verschiedenen Taxifahrern vereinbart, ob sie nicht regelmäßig kommen könnten, um mit uns die Strecke zum Kindergarten und zur Schule zurückzulegen ... und wenn es dann gut ging haben wir einen von ihnen ein zweites Mal gesehen ... :-)

Schwieriger wird es bei den Dingen, die wir hier im Haus erleben und beobachten, die mehr die Beziehung der Menschen untereinander betrifft. Es wird genau besprochen, wie etwas ablaufen soll - und innerhalb von 1 Stunde sieht alles ganz anders aus. Darunter hat besonders die Hausangestellte, die Nichte unserer Gasteltern, sehr zu leiden. Das versetzt dann auch uns sehr in Spannungen: ist dieses Verhalten hier in Bolivien normal, fehlt uns noch ein Detail zum Verständnis,... ? Darf man andere Menschen so ausnutzen, sind Lügen und Verleumdungen hier Standart, ist es ok seine Familienmitglieder mies zu behandeln,... ? Wir beten, wünschen uns, ganz friedlich und konfliktfrei hier zu wohnen und einfach uns ganz auf´s Sprachelernen zu konzentrieren - können aber dann auch in gewissen Momenten nicht mehr schweigen. So wird sich am Abend dann intensiv entschuldigt, um am nächsten Morgen in der selben Art und Weise fortzufahren ... Da das ziemlich häufig der Fall ist sind wir diesbezüglich einfach auch etwas ratlos...
Bitte betet da in dieser Situation für uns, dass sich etwas Grundlegendes verändern kann und die gestörte Beziehung der Tante zu ihrer Nichte wieder heilt!

Freitag, 7. August 2009

Feiertag

Gestern herrschte in unserer Wohngegend ganz viel Stille - es war der Nationalfeiertag Boliviens. Etwa seit zwei Wochen sah man schon an sämtlichen Ecken kleine Verkaufswagen mit vielerlei Kleinigkeiten (zusätzlich zu den Fähnchen in allen wünschenswerten Größen), die größeren Gebäude waren mit Bannern oder Fahnen geschmückt und auch im Kindergarten wurden große Vorbereitungen getroffen, diesen Tag gebührend anzugehen.

Es fanden wohl in der Innenstadt Festumzüge statt - doch wir konnten uns nicht so wirklich dazu durchringen, mit dabei zu sein, zumal wir ja auch als Familie ziemlich "auffallen" und uns farblich und "größentechnisch" etwas von der Bevölkerung abheben. :-) So hatten wir eher einen ruhigen Gebetstag und Wasserplanschtag im Haus unserer Gastfamilie.
Interessant fanden wir dann aber am Nachmittag besonders den Wetterumschwung, plötzlich fing es an zu stürmen und wie bei einem Sandsturm die Erde aufzuwirbeln. Schließlich kamen dicke Wolken und anschließend ein bereinigender Regen - mit einem sehr großen, wunderschönen Regenbogen über Cochabamba. Dieses "Naturschauspiel" - gerade an diesem Tag - hat uns dann doch sehr angesprochen und unsere Herzen berührt...














Hier auch noch ein paar Bilder von der
großen Nationaltag - Feier im Kindergarten mit dem Thema "Bolivia para Christo" !!! :-) AMEN .

Montag, 3. August 2009

Kindergarten und mehr ...





Den Kindern gefällt es im Kindergarten hier sehr gut. Nach ein paar Probetagen haben sie sich entschieden, weiter hin zu gehen. Sogar Jonatan hat noch außnahmsweise einen Platz bekommen und er genießt es sehr. Er ist mit Josia gemeinsam in der Gruppe der Ältesten. Hier können die meisten schon schreiben, schon viele englische Vokabeln sprechen und haben am Tag mindestens 1 1/2 Stunden "richtigen Unterricht". Auch musikalische Früherziehung (in Form von viel Gesang und Bewegung) gehört täglich zum Programm - alles etwas straffer als unsere Kinder es gewohnt sind, aber es macht ihnen viel Spaß! Sogar in Joelins "Klasse" können die Kinder schon recht viel. Erst nach der Essenspause (ca. 10.30 - 11.00 Uhr) findet so etwas wie "Freispiel" statt. Dann haben alle Kinder die Möglichkeit, sich in kleinen Fahrzeugen über den Hof zu tummeln, auf einem großen Trampolin zu springen, im Sandkasten zu wühlen, mit Wasser zu matschen u.v.m.





Für mich ist das nun auch ein "freier Vormittag", so dass ich nun auch endlich die Sprachschule besuchen kann. Glücklicherweise hat zuhause Carola mich so gut vorbereitet, dass ich hier auch gleich mal mit "Vergangenheitsformen" und "Zukunftsformen" durchstarten kann - das hat uns bisher schon oft im Gespräch gefehlt. Überhaupt fehlen uns so viele Worte... am liebsten würde ich so richtig in die Sprache eintauchen. Wir haben so eine Sehnsucht, mehr von dem zu verstehen, was sie uns hier sagen möchten, mehr zu verstehen von dem, was wir hier beobachten...
Dann ist uns oft nicht klar, ob es sich einfach um ein sprachliches Defizit (oder Mißverständnis) handelt, ob es sich um eine kulturelle Differenz dreht, ... Wir sind Euch sehr, sehr dankbar, wenn Ihr das im Gebet mit bewegt! Tja, Sprache ist eben doch eine besonders wichtige Ausdrucksform...


Z.B. wie komme ich jetzt ans Ziel?